Was ich fast als die „Perfekte Farm“ bezeichnen wuerde, das ist die Burapafarm in Roi Et. Es gibt bestimmt noch andere Betriebe die dieses Label verdienen, aber die kennen ich nun mal nicht.
https://www.facebook.com/Burapafarm101
Nur wie komme ich auf diese Meinung?
Vor kurzem war eine Infoveranstaltung bei der Burapafarm.
Gespraechsthema waren Schweinekrankheiten und die kuenstliche Besamung.
Die Farm hat Interesse daran ihre Produkte zu verkaufen. Das sind unter anderem Ebersperma, Futter und Medikamente.
Sie bieten fix und fertig gemischte Futtermischungen an oder auch nur die Einzelkomponenten wie Mais und Sojaschrot, Aminosaeuren und was man sonst noch braucht um Schweine zu fuettern.
In meinen Augen haben sie den Kreislauf perfekt geschlossen.
Das faengt beim Futtereinkauf an. Das man das Futter im Tonnenbereich einkauft ist schon die erste Ersparniss, die zweite ist das man das Futter weiterverkauft.
Bei den Ebern geht es weiter, nicht nur die eigenen Sauen werden damit besamt sondern auch das Sperma wird an Kunden weiter verkauft. 2 Tuben übrigens 300 Bath.
Dann werden die Ferkel selber gezogen. Und Richtpreis fuer die 16 kg Ferkel ist immer hoeher als der Preis als den man in den Doerfern fuer die 30 Tage Ferkel zahlt.
Der naechste Punkt ist die Vermarktung der Schweine. Anstatt sich von den lokalen Metzgern abhaengig zu machen werden die Tiere dort selbst geschlachtet und vermarktet. Laut Aussage um die 20 Stueck am Tag. Das sind doch ganz nette Mengen was dort dann verarbeitet werden.
Stromzange fuer die schonende Betaeubung. Das wird die naechste Anschaffung was ich mache. Mit dem Hammer betaeuben hat keine Zukunft.
Schlachtraum
Verkaufsraum
Und nicht nur das. Sondern auch die Verarbeitung der Dinge wo auf dem Markt schwer weggehen. Das sind eben Fett und Schwarten. Da machen sie Wurst daraus. Da hab ich (noch) keine Bilder.
Das habe ich selber gesehen als wir unsere paar Schweine geschlachtet haben. Nur wenn man alles an den Mann oder Frau bringt, dann ist es gut bis sehr gut.
Ein Fleischkutter und/oder Fleischwolf koennte hier Abhilfe schaffen. Die Frage ist immer ob sich das rentiert. Meine Meinung dazu auf jeden Fall. Ein gutes Beispiel hatten wir erst vor ein paar Wochen. Eine Frau wo Schweine hielt, hatte doch ein paar die das richtige Gewicht hatten. Nur was macht man wenn der Metzger statt dem Marktpreis von 60 Bath/kg nur 50 Bath bezahlen will. Und das Geld wird immer knapper und knapper und die Schweine schwerer und schwerer. Man muss eher verkaufen.
Ein anderes Beispiel sind die Sauen. Die Sauen werden um ca. 1/3 billiger und noch weniger gehandelt als die Mastschweine. Warum soll ich das Geld dem Metzger schenken.
Hodenbruch, gebrochener Fuss, Darmbruch. Alles Dinge wo vorkommen koennen wo man am besten beraten ist, das Schwein selbst zu schlachten und zu vermarkten. So haelt sich der Verlust doch dann in Grenzen.
Ein weiterer Punkt was mir bei den gefaellt ist das BIOgas. Anstatt wie man es meistens macht, das Abwasser sinnlos in Teichen zu sammeln wird hier eine BIOgasanlage betrieben.
Das was aus der Anlage herauskommt, wird getrocknet, pelletiert und als Duenger fuer 5 Bath/kg verkauft.
Und als Abschluss werden die verendeten Ferkel den Krokodilen verfuettert.
Wenn 20 Schweine am Tag geschlachtet werden und man von der Geburt bis zur Schlachtung von einem halben Jahr ausgeht dann kommt man auf 3600 Stueck. Ich weiss jetzt nicht genau wieviel die haben, aber es ist doch keine Kleinanlage.
Fuer mich stellt sich die Frage was kann man auf einen Betrieb mit 50 oder 70 Masttieren von dort uebernehmen?
Ich hab mir die Zeit genommen um ein paar Photos von der Biogasanlage und den Krokodilen zu machen:
Ausgangspunkt sind die Stallungen mit dem Kot der Tiere. Es werden wohl um die 600 Mutterschweine sein.
Von den Stallungen kommt die Masse zu diesem Sammelbecken. Dort mit einer Pumpe hochgepumpt.
Von hier geht die Masse dann in den Gaerschlauch
Links die gute Seele die nie müde wird meine Fragen im Bezug zu Schweinen zu beantworten. Oder in diesem Fall zum Biogas.
Hier der Ausgang vom Gaerschlauch.
Und hier wird das Feste vom Wasser getrennt.
Das Wasser geht in Klaerteiche und das Feste
in Becken zum trocknen.
Hier die Trockenbecken und im Hintergrund der Gaerschlauch. Ich muss nochmal nachfragen wieviel Kubikmeter das alles hat.
Und hier dann der trockene Schweinemist. Pelletiert und getrocknet.
Und hier die Arbeiter. Stinken tut der Mist nicht mehr. Kostenpunkt um die 3 – 5 Bath das Kg. Nicht schlecht in meinen Augen wenn man bedenkt das das billige Reismehl teilweise auch 5 Bath das Kg kostet.
Generatorenanlagen
Der rote Generator soll 50 Kw/h produzieren. Der Verbrauch auf der Farm liegt zwischen 40 und 70 Kw/h.
Bei Bedarf wird aus dem Stromnetz bezogen (was man bezahlen muss) und wenn sie zuviel haben wird eingespeist ( wofuer man nichts bekommt)
Mit dem neuen Generator soll es moeglich sein dann die Spitzenzeiten auszugleichen.
Als Abschluss gehen dann Gedanken durch meinen Kopf warum in Deutschland dies alles subventioniert werden muss?
Wuerde sich das alles nicht rechnen. Warum erweitern sie dann mit einem neuen Generator?
Hier ein weiterer Punkt der mich zu der Aussage „Perfekte Farm“ gebracht hat.
Die „Entsorgung der toten Ferkel:
Kaefig:
Irgendwie schon Tiere wo einem Furcht einfloessen. Von so nahe habe ich die noch nie gesehen. Auf der Farm haben sie eine Genehmigung fuer 17 Stueck. Und soviele sollen sich auch in den zwei Becken befinden.
Jetzt ist die Frage was besser ist? Tote Ferkel teuer zu entsorgen und dann das Tiermehl in Kraftwerken zu verbrennen oder ganz unkompliziert es als Futter zu verwenden.
ich tendiere zu Futter und der Kreislauf ist wieder geschlossen.
3 Kommentare
Wenn die Infoveranstaltungen ueber u.a. Futter und Medikamente machen, dann wuerde ich erst mal versuchen, an deren eigene Futtermischungen ranzukommen.
Als naechstes wuerde ich alles ueber Impfung, Krankheiten, Entwurmung, etc. erfragen.
So eine Farm haette ich auch gern in der Naehe.
In unserer CPF Farm ist das Buero zwar mit sehr hilfsbereiten Maedels ausgestattet, wenn die dann jedoch nach dem zustaendigen Sachbearbeiter rufen, kommt alsbald ein anderes, unfreundlicheres Klima auf.
Denn diese ‚fuehrenden‘ CPF Mitarbeiter sind zumeist Thai, und wenn die auch noch in Laos agieren, haben sie natuerlich einen besonders hohen Stellenwert, und glauben, den durch Grimmigkeit rueberbringen zu muessen.
Also fragen bringt da nicht viel;
aber wenn du, Wolfram, eine freundliche Schweinefarm bei dir in der Naehe hast, frag‘ die doch aus ueber alles was du wissen willst.
(und verrate es mir dann) Gruss, und auf ein gues Neues !!!
Autor
Dieser Drang nach im „Verborgenen“ maesten und zuechten kann aber auch wegen Seuchen sein. In der Burapafarm kann man auch nicht zu den Tieren. Versteh ich aber. Die Gefahr das man was einschleppt muss auf das kleinst moegliche Risiko zurückgefahrenen werden.
Die Rezepte der Futtermischungen haengen neben den Mischcontainern. NUR, wenn ich das Futter bei denen fix und fertig kaufe und/oder das Futter nach der ihrer Rezeptur mische. Dann komme ich auf den gleichen Preis.
Und so ist das bei all dem ganzen Fertigfutter, egal ob Huehner, Wachteln oder Fische. Das ist alles so auskalkuliert das es sich gerade so deckt.
Nur das was mir mit dem Maniokabfall oder du noch mit dem Biertreber hast. Da brauchen wir ein Ergaenzungsfutter wie das von dir erwaehnte 219 oder von Betagro das 752.
Die sind absolut freundlich. Meine Frau hat schon des öfteren dort den Tierarzt angerufen wenn wir Fragen hatten. Sie wollen ja auch ihre Produkte verkaufen.
Der Profit in diesem Fall kommt weil die das im Grossen kommen lassen. 15 to auf einmal. Und nicht wie wir, das Saeckeweise kaufen.
Auf dieser letzten Veranstaltung ging es auch um Krankheiten und Impfen. Wenn man sich den Impfplan anschaut, da wird einem schwindlig.
An anderer Stelle wurde uns empfohlen nur gegen Schweinefieber und die Sauen gegen Parvo zu impfen. Enwurmung vor der Mast und die Sauen 10 Tage bevor sie in die Abferkelbox kommen. Sonst 2 mal im Jahr.
Was sonst noch hinzu kommt das ist eine Eiseninjektion. Bei der Sau 14 Tage vor dem abferkeln und bei den jungen Ferkeln bis zu 3 Tagen nach der Geburt.
Das ist jetzt mal das wie ich es handhabe. Ob da noch was fehlt das wird sich mit der Zeit ergeben.
Aber wenn du irgendwelche Fragen hast, dann frag nur. Ich kann das weiterleiten. Interessiert mich ja auch.
Auch dir ein gutes neues Jahr
Kurzer Nachtrag:
Hier in der Gegend sind ja unzaehige kleinere bis mittelgrosse Schweinefarmen, allesamt in chinesischer Hand.
Was wuerd ich drum geben, um etwas an deren ‚knowledge‘ zu gelangen, bin auch auf der Suche nach einer Farm, die bereit ist, mit mir (im meinem Beisein), zu reden.
Nix, die wollen ihre Schweine irgendwie im Verborgenen zuechten, verstehe ich noch nicht so ganz.
Noch nicht, aber kommt Zeit, kommt Rat, so war es zumindest bisher.
Irgendwann kommt ein chini daher und will einen meiner Duroceber oder was anderes von mir.
Dann komm ich. ;:-))